07.09.2017
Um 7:00 Uhr klingelt der Wecker und nach einem kurzen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Heute geht es durch die Dübener Heide und wir erhoffen uns sanften Wegeuntergrund. Diese Hoffnung wird nicht enttäuscht. An der Neumühle verharren wir ein Weilchen an dem romantischen Örtchen mit dem kleinen Teich.
Wenig später biegen zwei Frauen aus einem Seitenweg auf den Jakobsweg ein. An einer Bank treffen wir aufeinander, kommen ins Gespräch und laufen von hieraus gemeinsam weiter. Ihr Ziel ist ebenfalls Bad Düben. Die Beiden kommen aus Bonn und Saarbrücken und wollen gemeinsam den Osten Deutschlands auf dem Jakobsweg erkunden. Heute ist ihre erste Etappe. Von Birgit kommt im Laufe des Tages (vermutlich auf mein „Meckern“ bezüglich der vielen asphaltierten Wege hin) irgendwann der Satz: „Jakobswege müssen nicht schön sein, das ist ja nicht der Sinn.“ Bei Lichte betrachtet, hat sie irgendwie Recht. Es gibt ja viele Gründe zu pilgern. Schöne Wege zu gehen, gehört nicht unbedingt dazu. Noch einmal Birgit: „Pilgern ist kein Wandern.“ Ihr Grund, auf dem Pilgerweg zu gehen, war auch nicht das „Sich-finden-Wollen“ sondern ein Geschenk ihrer Freundin Katrin. Sie möchten einfach Zeit miteinander verbringen.
Die Zeit vergeht wie im Fluge und viel zu schnell, wie wir alle finden, erreichen wir Bad Düben. Wir setzen uns noch ins Kurhaus zu einem Abschiedsgetränk und verabschieden uns wie alte Bekannte (Irgendwie kommt mir das bekannt vor.- Anm. Ähnlich schöne Begegnungen hatten wir auf unserer Langstreckenwanderung „Mit Pfand durchs Land“ 2014)
Wir sind einen Tag früher als geplant in Bad Düben gelandet und haben uns deshalb eine Übernachtungsmöglichkeit in der Kirchengemeinde gesucht. Im Pfarrhaus angekommen, zeigt uns der blinde Kantor Norbert Britze (hier ein Beitrag mit ihm über Braillenotenschrift: https://lounge.concerti.de/braillenotenschrift/) unsere Unterkunft. Es ist die momentan im Umbau befindliche Wohnung des neu zu findenden Pfarrers. Er bietet uns an, so wir wollen, bis Sonntag hier zu bleiben. So können wir unser Zimmer im Hotel „Goldener Löwe“, das wir für zwei Nächte reserviert hatten, stornieren. Er meint, das Übernachten im Hotel „…hat nicht viel mit Pilgern zu tun.“ Da hat er Recht und wir nehmen dankend an.
Wir suchen nach einem Restaurant, um noch etwas zu essen. Aber ab 18:00 Uhr scheint alles schon geschlossen zu sein. Eine Anwohnerin empfiehlt uns das Hotel „National“, aber das ist uns definitiv zu teuer. Wir finden einen Pizzaservice und nehmen uns Pizzen mit in die Herberge. Sie sind großartig.
Hier könnt Ihr Euch den Streckenverlauf anschauen und die Tour als GPX-Datei herunterladen
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