05.09.2017
Das war heute ein ordentlicher Kanten!
Wir frühstücken mit Blanka und ihrem Mann gemeinsam in der Küche. Es gibt auch von dem gestern gekochten Holundergelee. Wir verlassen schnell die Stadt und laufen in Richtung Rietz durch das Hinterland.
In dem kleinen Ortsteil von Treuenbrietzen klingeln wir, neugierig wie wir sind, bei Nadja Körner. Sie steht als Empfehlung für eine Pilgerunterkunft in unserem Begleitheftchen zur Pilgerkarte. Die junge und sehr offene Frau zeigt uns die gerade im Bau befindliche Ferienwohnung, die sehr sehr schön wird und in jedem Fall ein Tipp für Pilger und Urlauber ist (https://www.auszeit-rietz.de/). Bis zur Fertigstellung steht aber auch ein Gästezimmer zur Verfügung, in dem Pilger herzlich willkommen sind.
Der Weg weiter bis nach Dietersdorf ist wunderschön. Er führt durch die Pflügkuffer Heide, die in voller Blüte steht. In Dietersdorf kehren wir in die „Kantine für Alle“ ein, ein heißer Tipp von Blanka. Es gibt sehr gute und dazu preiswerte Topfwurst mit Sauerkraut.
Dann geht es über Schwabeck, Schmögelsdorf, Mahrzana und Wergzahna hinüber nach Kropstädt. Wir erreichen Sachsen-Anhalt. Die Wege sind elend. Entweder geschotterte Waldwege oder asphaltierte Straßen. Die Landschaft ist weit und lässt dem Blick viel Raum. Allerdings auch der Sonne, die uns erbarmungslos auf die Schädel knallt.
Unterwegs gibt es ein paar schöne alte Dorfkirchen, aber auch viel Verfall zu sehen. Unseren ursprünglichen Plan, in Mochau am Friedhof zu campen, verwerfen wir und suchen nach einer Herberge. In der näheren Umgebung ist jedoch nichts zu finden und so entscheiden wir, nach Wittenberg durch zu laufen. Wir organisieren uns per Telefon eine Unterkunft im Glöcknerstift.
Von Kropstädt sind es nun noch ca. 15 Kilometer bis Wittenberg und die Uhr zeigt halb sechs. Wir kündigen uns für 21:00 Uhr an und marschieren los. Die Wege sind nun glücklicherweise besser und verlaufen durch waldreiches Gebiet. In Mochau fehlen ein paar Markierungen und so laufen wir ganz unbeabsichtigt eine Abkürzung. Wir laufen mit einem wahnsinnigen Schritt, wollen eigentlich nur ankommen. Inzwischen ist es dunkel und kurz vor Wittenberg führt der Weg ins Unterholz.
Da machen wir nicht mit sondern laufen zur Straße vor und entdecken eine Bushaltestelle. Juchu! Zu unserer Freude fährt ein Bus in 20 Minuten und wir kündigen uns in der Unterkunft an (Anm.: Der Verantwortliche ist extra für uns von zu Hause zum Stift gekommen). Kurz vorm Eintreffen des Busses schaut Sascha noch einmal auf den Plan. Mist! Uns durchfährt ein Schreck. Es ist ein Rufbus und damit verpasst (Wir haben nicht gerufen). Wir schultern unsere Rucksäcke und machen uns auf den vier Kilometer langen dunklen Weg in die Innenstadt. Saschas Tramperdaumen ignorieren alle und so stapfen wir ca. einen Kilometer bis „Hirsche“, ein junger Mann, uns mit den Worten „Das kommt mir bekannt vor.“ aufsammelt und bis zum Stift fährt. Man, was sind wir glücklich!! Und fast noch pünktlich.
Hier könnt Ihr Euch den Streckenverlauf anschauen und die Tour als GPX-Datei herunterladen
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