Pilgern auf der Via Imperii – Etappe 1: Teltow-Saarmund (22km)

Das Pilgern erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Die meisten Pilger zieht es dabei auf den wohl bekanntesten aller Jakobswege, den Camino Francès, der von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela führt.
Für uns war dies jedoch keine Option. Zu viele Menschen auf dieser Strecke! Und so stellten wir uns die Frage: „Kann man nicht auch in Deutschland pilgern?“. Schließlich wird Deutschland von etlichen Jakobswegen durchzogen und selbst vor unserer Haustür in Brandenburg trifft man häufig auf die gelbe Muschel auf blauem Grund.

Wir entschlossen uns im September 2017, einem Teil der alten Reichsstrasse Via Imperii, die von Stettin kommend nach Leipzig und weiter nach Nürnberg führt, zu folgen. Wir versuchten eine grobe Streckenplanung zu erstellen. Die Jakobusgesellschaft Brandenburg unterstützte uns mit Infomaterial und Tipps zu Pilgerunterkünften. Diese sind jedoch recht spärlich gesät und so verließen wir uns im Laufe unserer Pilgerreise auf unsere Übernachtungserfahrungen aus dem Jahr 2014, als wir „Mit Pfand durchs Land“ und Zelt unterwegs waren.

In diesem Blog wollen wir unsere Pilgererfahrungen mit Euch teilen. Die Beiträge sind Originalaufzeichnungen aus unserem Reisetagebuch.

Auf die erste Etappe luden wir, da der Heimat nah, öffentlich ein. 16 Wanderfreunde begaben sich mit uns auf Wanderschaft von Teltow nach Saarmund.

an der Kirche in Teltow
an der Kirche in Teltow

Die ersten acht Kilometer durch Teltow und Stahnsdorf laufen wir überwiegend auf Asphalt und von Straßenlärm begleitet. Das stört uns im fröhlichen Miteinander und dem vielen Geschnatter der Wanderbegleiter aber kaum. Angela stellt fest: „So schlimm finde ich Asphalt gar nicht, wenn man immer nach der Muschel schaut“…und „so hat jeder Mitwanderer ein wenig Verantwortung für die Gruppe“.

Asphalttreten
Asphalttreten

Ab Güterfelde gewinnt  die Natur. Wir laufen durch die Kieferwälder der Parforceheide, die in voller Blüte steht, Richtung Phillipsthal.

In der Parforceheide
In der Parforceheide

Hier legen wir eine schöne Rast im Gasthaus Phillipsthal ein und laufen über weite Wiesen und Koppeln mit wunderschönem Blick in die Ferne und wattig bewölktem Himmel nach Saarmund.

Rast in Phillipsthal
Rast in Phillipsthal

Mühlengrund Saarmund
Mühlengrund Saarmund

Auf der Jagd nach dem ersten Pilgerstempel (die Touristinfo in Teltow hatte zu) stehen wir auch hier am Mühlengrund vor verschlossener Tür. Ein Tipp lenkt uns zum Haus hinter der Kirche. Die Hausherrin hat eine Idee, schwingt sich aufs Fahrrad, erscheint fünf Minuten später mit dem begehrten Utensil und es erfolgt fröhliche Stempelei in unsere Pilgerpässe.

Der erste Pilgerstempel
Der erste Pilgerstempel

Der Start ist geglückt, die Tour am Ende sehr schön und die brennenden Füße vom Anfang der Strecke vergessen. Der Weg ist sehr sorgfältig ausgeschildert und ohne weitere Hilfsmittel zu finden.

Die erste Nacht verbringen wir zu Hause in Potsdam. Am nächsten Morgen setzen wir unsere Pilgerreise von Saarmund aus fort.

 Hier könnt Ihr Euch den Streckenverlauf anschauen und die Tour als GPX-Datei herunterladen

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