Nuthe-Wanderung von der Mündung zur Quelle – Etappe 4: Luckenwalde – Jüterbog

Blick auf Jüterbog

Nachdem wir eine Woche pausiert haben, starteten wir am vergangenen Samstag  zur vierten Etappe unserer Nuthewanderung. Abmarsch war in Luckenwalde am Bahnhof bei wieder wunderschönem Sonnenschein und bereits sommerlichen Temperaturen. Nach einer halben Stunde haben wir die Stadt hinter uns und biegen in das Luckenwalder Elsthal ein. Neben einer Fischtreppe in der Nuthe kann hier eine sagenumwobene 1000-jährige Linde bestaunt werden, ein imposanter knorriger und innen hohler Baumgreis.

an der Nuthe in Luckenwalde
an der Nuthe in Luckenwalde

Nun verläuft der Weg viele Kilometer durch schattigen Mischwald. Die Hitze treibt uns den Geruch von Kiefernharz in die Nasen und das satte Maigrün der Laubbäume bildet einen wunderbaren Kontrast zum wolkenlosen blauen Himmel. Die Nuthe liegt links neben uns und ist nicht zu erahnen. Wir werden sie heute auch nur gelegentlich an einigen Punkten unseres Weges kreuzen. Dafür tangieren wir an mehreren Stellen den Flämingskate. An diesem Tag sind nicht all zu viele Radfahrer und Inlineskater unterwegs, aber auf diesen Streckenabschnitten sollte man Achtsamkeit walten lassen.

Wald zwischen Luckenwalde und Kloster Zinna
Wald zwischen Luckenwalde und Kloster Zinna

Nach knapp zwei Stunden treffen wir wieder auf die Nuthe und finden ein wildromantisches Plätzchen, wie geschaffen für eine Rast. Für ein paar Minuten müssen wir den Platz mit russischen Radlern teilen, die sich laut gestikulierend mit Wodka zuprosten. Wir harren aus und werden nach ihrer Abfahrt mit himmlischer Ruhe belohnt und genießen unser Picknick. 

Nuthe zwischen Luckenwalde und Kloster Zinna
Nuthe zwischen Luckenwalde und Kloster Zinna

Wir setzen unseren Weg fort und eine halbe Stunde später folgt nun der anstrengendste Wegeabschnitt des heutigen Tages. Wir verlassen den schönen Waldweg und müssen nun für ca. zwei Kilometer den Radweg an der Straße benutzen. Schließlich erreichen wir Kloster Zinna. Wir spazieren über das Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters und schauen uns ein wenig um. Aus der Klosterkirche dringt wunderschöne Musik. Wir treten neugierig näher und lauschen dem klaren Klang. Eine tolle Akustik hat diese Kirche. Der Deutschlandfunk nimmt gerade ein Konzert auf und der vermeintliche Chor entpuppt sich als Sängertrio mit Orgelbegleitung. 

Straße Richtung Kloster Zinna
Straße Richtung Kloster Zinna
Kloster Zinna
Kloster Zinna

Die von Friedrich II. gegründete Webersiedlung um den Marktplatz hält eine weitere Überraschung für uns bereit. Eis in Sicht! Das Hotel „Alte Försterei“ hat einen Stand vor der Tür aufgebaut und neben Spargel to go gibt es Eis und verschiedene Getränke. Wir entscheiden uns letzten Endes für ein eiskaltes regionales Radler und lassen uns im Schatten der großen Eiche auf dem Platz nieder. Das perlt! Von vis à vis grüßt der alte König.

Marktplatz Kloster Zinna mit Denkmal Friedrichs des Großen
Marktplatz Kloster Zinna mit Denkmal Friedrichs des Großen

Nach dieser lohnenden Erfrischung marschiert es sich gleich noch einmal so gut. Nun geht es über Felder und saftige Wiesen, die mit unzähligen gelben und weißen Tupfen übersät sind. Löwenzahn, Pusteblumen, Hahnenfuß und Raps leuchten um die Wette. Am Feldrain steht Flieder, der gemeinsam mit frischem Heu für ein angenehmes Duftpotpourri sorgt und die Grillen begleiten uns zirpend mit ihrem Gesang. Kurz vor Jüterbog kommen wir nun auch noch einmal der Nuthe nahe, die hier ihrem Namen (germanisch: Graben, Rinne; mittelhochdeutsch: Fuge oder Nut) alle Ehre macht, denn sie ist nun tatsächlich nur noch ein kleines Rinnsal. Auf dem Weg hat sie auch heute wieder den einen oder anderen Zuflussgraben verloren und wird schmaler und schmaler. 

Nuthe kurz vor Jüterbog
Nuthe kurz vor Jüterbog

Nun haben wir unser Tagesziel, Jüterbog, erreicht und begeben uns noch auf eine kleine Stadterkundungsrunde. An der Nikolaikirche dringt abermals Chormusik an unsere Ohren, die hier allerdings aus Lautsprechern tönt. Über den Markt mit Rathaus und am Dammtor vorbei laufen wir in Richtung Schloßpark und schließlich zum Bahnhof. Unterwegs holen wir uns in Ali Babas Grillhaus zum krönenden Abschluss noch einen Döner (den einen für dieses Jahr).

Rathaus in Jüterbog
Rathaus in Jüterbog
Impressionen in Jüterbog
Impressionen in Jüterbog

Diese Etappe hat uns bisher am besten gefallen, auch wenn wir dem Flüsschen nur selten folgen konnten. Diese Tour war sehr abwechslungsreich, die Natur sehr vielfältig und zu dieser Jahreszeit besonders frisch und satt, dazwischen ein bisschen Kultur und bis auf die wenigen Asphaltkilometer sehr angenehme Wege. Dazu gab es jede Menge faszinierende Eindrücke am Wegesrand für Augen, Ohren und Nase. Selbst für die Erfrischung unterwegs ist gesorgt. Da bleiben keine Wünsche offen!

 

Hier könnt Ihr Euch den Streckenverlauf anschauen und die Tour als GPX-Datei herunterladen. Dieses Mal gibt es zwei Varianten. Wir sind an einigen Stellen wieder über die Wiese gelaufen, was aber evtl. nicht immer möglich ist. Deshalb orientiert euch im Zweifelsfall an Variante 1 (geplante Tour).

geplante Tour:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.

Inhalt laden

gelaufene Tour:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.

Inhalt laden